Lebe den Moment
Was ist Achtsamkeit?
Den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen erfolgreich zu meistern, dabei hilft uns unser seelisches Immunsystem – die sogenannte Resilienz. Sie lässt sich trainieren wie ein Muskel. Eine Möglichkeit, die eigene Resilienz zu stärken, ist Achtsamkeit. Sie hilft uns, bewusst im Moment zu bleiben und Herausforderungen mit mehr Gelassenheit zu begegnen.
Achtsamkeit hat nichts mit Esoterik zu tun: Es geht darum, sich ganz bewusst auf den Moment zu konzentrieren, ohne das, was wir gerade tun, als „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten. Die eigene Situation von außen zu betrachten, schafft Abstand und schärft den Blick für das Wesentliche.
Für einen Moment innehalten? Das ist leichter gesagt als getan! Wir sind es gewohnt, viele Dinge gleichzeitig zu tun und in Gedanken stets mehrere Schritte voraus zu sein. Deswegen kann sich der „Stillstand“ am Anfang ungewohnt anfühlen. Doch mit etwas Übung lernen wir, diesen Moment bewusst zu genießen und unsere innere Stärke zu fördern.
Hilfe zur Selbsthilfe
Nimm Dir Zeit für etwas Achtsamkeit. So behältst Du auch in stürmischen Zeiten den Überblick und kannst mit anstehenden Herausforderungen besser umgehen. Und mal ehrlich, muss alles immer sofort erledigt werden?
Gewöhne Dir an, für einen Moment innezuhalten – gerade in Stresssituationen. Mit Ruhe und etwas Abstand triffst Du Entscheidungen überlegt, und nicht nur aus dem Bauch heraus. Dadurch passieren weniger Fehler, und Du bekommst eine unerwartete Situation wieder unter Kontrolle.
Hast Du Dir Achtsamkeit erst zur Gewohnheit gemacht, erscheinen die Herausforderungen des Alltags – egal ob beruflich oder privat – oft gar nicht mehr so groß. Langfristig fühlst Du Dich dadurch viel besser bei allem, was Du tust.
Gewöhne Dir an, für einen Moment innezuhalten – gerade in Stresssituationen. Mit Ruhe und etwas Abstand triffst Du Entscheidungen überlegt, und nicht nur aus dem Bauch heraus.
Achtsamkeit trainieren
Achtsamkeit lässt sich lernen. Besondere Fähigkeiten brauchst Du dafür nicht. Deine Bereitschaft und regelmäßige Wiederholungen sind entscheidend.
- Atemmeditation: Schließ Deine Augen. Atme tief durch die Nase ein und nach kurzem Innehalten langsam durch den Mund wieder aus. Konzentrier Dich nur auf Deine Atmung und versuch, alle anderen Gedanken auszusperren.
- Bodyscan: Fokussiere Dich mit geschlossenen Augen auf einzelne Körperteile – von den Zehen über die Füße aufwärts durch den ganzen Körper. Mach Dir bewusst, was Du dabei fühlst: Wärme oder Kälte, Schwere oder Leichtigkeit, den Stoff Deiner Kleidung …
- Drei-Minuten-Pause: Konzentriere Dich drei Minuten lang nur darauf, wie Du Dich gerade fühlst. Beobachte Deine Emotionen wie ein Außenstehender, ohne nach dem Warum zu fragen. Lass die Gefühle einfach zu. Wenn die Zeit vorbei ist, überprüfe, ob es Dir anders geht als zuvor.
Schränken psychische Belastungen Dich seit mehreren Wochen stark ein? Das kann auf eine Erkrankung hindeuten. Bitte zögere nicht, Dir professionelle Hilfe zu holen. Du bist nicht allein!
Achtsam durch den Alltag
Du kannst Dich ganz langsam an das Thema Achtsamkeit herantasten. Das funktioniert auch bei Stress. Nutze die vielen kleinen Alltagsgelegenheiten, die sich Dir bieten, um kurz innezuhalten.
Versuch zum Beispiel, Dein Essen ganz bewusst zu genießen, statt es nebenbei in Dich hineinzuschaufeln. Achte auf dem Weg zur Arbeit darauf, was Du hörst und siehst. Und wenn Du auf jemanden wartest, greif nicht sofort zum Smartphone, sondern beobachte beispielsweise Deine Umgebung.
Der Schlüssel zur Achtsamkeit ist, ganz im Moment und nur bei einer Sache zu sein. So kannst Du im Alltag hin und wieder für Entschleunigung sorgen.